Über den Ursprung der Serie muss man nicht viel sagen: Dieses Bild ist so etwas wie eine Ikone der politischen Macht/Handlungsmacht/agency. Es gibt es in verschiedenen Variationen, aber besonders eines wurde unzählige Male verbreitet, es hat sich ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben.
Mir geht es in der SR-series weniger um ein modernes Historienbild. Vielmehr wird das historische Setting zum Ausgangspunkt von Erzählungen und „Situationen“.
Weird tales, die durch unsere Wirklichkeit grundiert sind. Moderne Technologie trifft auf Archaik, Laptops auf Schwerter.
Die Protagonisten: Charaktere aus der „Justice League“, die zu hybriden Figuren werden, Züge von realen Personen annehmen etc.
Oder anders gesagt: reale Personen, Charaktere oder Zeichen, uns durch ihre mediale Präsenz bekannt, können übergangslos in den imaginären Raum eintauchen.
Die so verursachten Effekte und Verschmelzungen bilden sich auf deren Oberflächen ab und verändern sie in unserem Bewusstsein weiter.
Die SR-series erzählen von Performances der Macht (deshalb funktionieren sie auch so gut als Banner, da sie mit Bildanordnungen und Insignien von Macht arbeiten), doch die Verhandlungen, die hier geführt werden sind obskur und zwielichtig. Manches scheint nicht zu stimmen. Vielleicht ist das alles nur ein Spiel? Theater? Die Charaktere könnten auch einen Aufstand proben oder versuchen, aus den „Situationen“ auszusteigen.
Die räumliche Begrenzung und die Reduktion auf Personen, ein Tisch, ein paar wenige Ausstattungsgegenstände wiederum ist eine Beschränkung, mit der ich produktiv zu arbeiten versuche.
Was kann man in so einem beschränkten Rahmen überhaupt passieren lassen?
Die Situation der Konferenz ist an sich ja visuell eher anti-dramatisch, handlungsarm – wird aber durch slapstickartige Zutaten,
die raum-zeitlichen-semantischen Verwerfungen und die Art der unkonventionell malerischen Bildräume in ein Spannungsverhältnis gesetzt.
SR-Series 3 doesn’t exist anymore (see below)
