Presentation

Detour – Landscape in Progress II

Other
Solo Exhibition
Details
Date04.09.2011 – 27.09.2011
CityVienna
CountryAustria
VenueTheseus Temple at Kunsthistorisches Museum
Type of VenueOther
CategorySolo Exhibition
CuratorRoberto Ohrt
Tags
Works

Der Contemporary Art Club eröffnet seine Ausstellungsserie in dem Theseus-Tempel am 3. September 2011 mit einer Installation von Andy Hope 1930: „Landscape in Progress II“. Der Künstler aus Berlin wird das Baudenkmal im Volksgarten 14 Tage lang wie sein Atelier nutzen, um sich direkt vor Ort mit den Gegebenheiten der Situation auseinanderzusetzen, und das Ergebnis am 3. September präsentieren.

Der CAC hat Andy Hope 1930 nach Wien eingeladen, weil er in besonderer Weise die Zeit zum Stoff und Thema seiner Kunst gemacht hat. „Zeit“ ist in seinem Werk als historischer Faktor präsent, deutlich sichtbar, wo er sich auf die abstrakte Moderne bezieht, die radikalen Erfindungen des russischen Konstruktivismus, die Hope weiterführt, umformt oder entwendet. „Zeit“ wird aber auch als fiktionales oder mediales Zeichen eingeführt, mit vorgeschichtlichen Wesen wie Dinosauriern oder Maschinen aus der Zukunft wie jenen Raumschiffen, die aus Baumstämmen hat machen lassen. Und schließlich ist „Zeit“ als Grundlage des Werts in der Kunst von Hope 1930 wirksam: viele seiner Werke unterlaufen demonstrativ den Kunstcharakter und erscheinen wie Flohmarktfundstücke oder wie Objekte, die den Boden der aktuellen Wert-Schätzung verlassen haben.

Außerdem hat der Künstler in den letzten 15 Jahren eine umfangreiche Serie von Ausstellungen gezeigt, ob nun in Institutionen, Sammlungen oder Galerien, die jede für sich eine ungewöhnliche Prägnanz und Einmaligkeit demonstrierten. Andy Hope 1930 nimmt einen Raum nicht einfach als Hintergrund, der einer Reihe von Werken lediglich als stummer Träger dienen soll; vielmehr entwickelt er jede Ausstellung in genauer Abstimmung mit der Situation, mit den architektonischen und symbolischen Vorgaben – auch deshalb hat der CAC ihn gebeten, einen Beitrag für den Tempel zu entwickeln.

„Landscape in Progress II“ geht zurück auf eine Ausstellung, die Andy Hope 1930 in München in einem niedrigen Kellerraum gezeigt hat: „Londußdorf konkret – Landscape in Progress“. Als eine seiner ersten Rauminstallationen entwarf diese „Landschaft in der Entwicklung“ 1998 das Spektrum, in dem der Künstler nach seinem Umgang mit dem Medium der Ausstellung suchte: eine Aneignung mit leichten Mitteln, schnell und direkt, scharf und konkret, Mittel, die in Form und Inhalt ebenso präzise und unberechenbar sind wie die historischen Manifestationen seiner Vorbilder Malevich und Rotschenko; ihnen war es den zwischen 1915 und 1920 noch einmal gelungen, die Moderne im Moment ihres Aufbruchs erneut herauszufordern. Andy Hope 1930 untersuchte in den letzten 5 Jahren unter den Bedingungen seines Erfolgs in Institutionen und Galerien stets von neuem, wie er seine Mittel frei von ihrer einfachen Anerkennung als Kunst unter Spannung halten kann. Daher wählte er für den Theseus-Tempel seine „Sprache aus dem Keller“: um ihr Potential auf der exponierten Position eines hohen Sakralraums erneut herauszufordern.

Wie sind daher besonders erfreut über die Zusage von Andy Hope, unsere Ausstellungsserie im Theseus-Tempel zu eröffnen, da wir zuversichtlich sein können, dass sein Beitrag in besonderer Weise die Möglichkeiten eines klassischen Tempels als Schauplatz für zeitgenössische Kunst demonstriert. Der CAC begreift die Situation und Geschichte des Bauwerks als Herausforderung und Chance (siehe dazu Näheres in dem beigelegten Konzept zu gesamten Projekt), als Herausforderung, weil ein Tempel seinen Inhalt über Gebühr ehrt, als Chance, weil Künstler heute immer mit dem Überschuss ihres Erfolgs umzugehen wissen müssen.

Biografie

Andy Hope 1930, geboren 1963 in München, begann dort in den 90er Jahren mit seinen ersten Ausstellungen, verbrachte ein Jahr in London und schloss 200X sein Studium an der Münchener Akademie ab. Seit 2001 lebt er in Berlin.

Im Januar 2005 war er im Lehnbachhaus mit seiner ersten großen institutionellen Einzelausstellung zu sehen. Er wird regelmäßig in Berlin, München, New York, London und Zürich von Galerien gezeigt. Seine Werke sind weltweit in bedeutenden Sammlungen vertreten. Die Sammlung Goetz (München) zeigte 2010 ihn in ihren Räumen in einer Einzelausstellung, die Sammlung Charles Riva in Brüssel.  Im Frühjahr 2011 hatte er seine erste Einzelausstellung in Spanien, im CAC Malaga. Zahlreiche Publikationen sind in den letzten Jahren erschienen, in Zusammenarbeit mit Steidl, dem Verlag der Buchhandlung König und der Edition Silverbridge. Im Frühjahr 2012 wird Andy Hope 1930 mit einer Einzelausstellung in der Kestnergesellschaft Hanover zu sehen sein. In Österreich hat er bislang nur in Graz und Innsbruck ausgestellt.

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